"Kulturvermittlung ist - vor allem in der heutigen, schnelllebigen Zeit - eine ganz wichtige Aufgabe unseres Hauses. Neben den wichtigen kulturvermittelnden Einrichtungen wie dem Stiftsmuseum und dem Stiftsgymnasium gibt es im Stift Melk auch ein ganzjähriges Kulturprogramm und Sonderausstellungen."

P. MARTIN ROTHENEDER OSB

Sonderausstellungen

Kulturvermittlung als zentrale Aufgabe des Stiftes Melk

Seit Jahren bietet das Stift Melk Raum für zeitgenössische Kunst. Einerseits entstanden am Ort bleibende Werke (z.B. die Giebelmalereien im Prälatenhof von Peter Bischof und Helmut Krumpel oder die Ausgestaltung der Benediktuskapelle von Peter Bischof und Josef Strohmayer) andererseits gibt es auch eine große Zahl temporärer Ausstellungen.

Wechselnde Sonderausstellungen von heimischen bis international bekannten Künstlern im Wachaulabor der Nordbastei, in der Säulenhalle und in anderen Bereichen des Stiftes beschäftigen sich mit verschiedensten Themen aus Geschichte und Gegenwart, Kunst und Kultur. 

Das weltbekannte grandiose Barockensemble des Stiftes Melk und die zeitgenössischen künstlerischen Akzente unserer Tage passen wunderbar zusammen. Sie geben Zeugnis davon, dass das Stift Melk ein höchst vitaler Ort ist, der eine reiche Tradition zu wahren hat und Gegenwart und Zukunft mitgestalten will.

"Das Wachaulabor ist eine einzigartige Möglichkeit, wo viele talentierte Menschen etwas Großartiges auf die Beine stellen."
Mag. Johannes Eichhorn, Direktor des Stiftsgymnasiums

Das Wachaulabor befindet sich im Obergeschoß in der „Nordbastei“ und wird von Schülerinnen und Schülern des Stiftsgymnasiums bespielt. Gemeinsam mit ausgewiesenen Experten erarbeiten die „Museumsmacher“ in Workshops in regelmäßigen Abständen Ausstellungen.
Unter dem Arbeitstitel „Wachaulabor“ soll eine kritische, künstlerisch-experimentelle Auseinandersetzung zu verschiedensten Themen stattfinden. An der Umsetzung sind verschiedene Lehrer und Klassen beteiligt werden, die einzelne Arbeitspakete im Rahmen des Schulunterrichtes bearbeiten. Auch die vielen Talente der Schule werden nach Möglichkeit als Einzelpersonen eingebunden werden. Das Projekt „Wachaulabor“ ist eine  Kooperation von Stift Melk, Stiftsgymnasium und dem Projekt Wachau 2010+.

Sonderausstellung "One-way planet"

Wir lieben unseren Planeten, die Schönheit der Natur, die unglaubliche Vielfalt der Lebewesen und Landschaften. Er ist uns Heimat und Lebensgrundlage. Sollten wir nicht alles tun, um diese Heimat für uns und unsere Mitlebewesen lebenswert zu erhalten? Sollten wir nicht manche Gewohnheiten ändern?

Fragen wie diese werden in der Ausstellung One-Way Planet gestellt. Sie wurde von Schülerinnen und Schülern des Stiftsgymnasiums Melk gemeinsam mit Lehrkräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stiftes gestaltet. Sie möchte Impulse geben, damit sich das Denken und Handeln wandelt – nicht das Klima.

Ausstellungsdauer One-way planet: 21. Mai 2022 - Ostern 2024

Link zur Schulwebsite/Wachaulabor

Das Wachaulabor kann täglich im Rahmen des Stiftseintrittes besichtigt werden.

Die Säulenhalle

Ursprünglich wurde die Säulenhalle als Pferdestall und Getreidelager konzipiert. Nach Auslagerung der Stallungen wurde sie zu einer "Lagerhalle" zum Beispiel als Möbellager und Materiallager. Die acht dominanten, eckigen Säulen gaben dem Raum eine Struktur vor, die nicht verändert wurde. Es fanden lediglich Instandsetzungsarbeiten und einige Modernisierungen statt. Der alte Holzfußboden wurde entfernt und stattdessen die vielerorts im Stift vorhandenen Solnhofer Platten verlegt. Die Fenster wurden instand gesetzt und neue Türen integriert. Die Klimatechnik und Beleuchtung wurden an eine zeitgemäße Nutzung adaptiert.

Heute ist die Atmosphäre der Säulenhalle hell und freundlich. Der geräumige Raum bietet viele Möglichkeiten und wird als Ausstellungsfläche für wechselnde Sonderausstellungen genutzt.


Aktuelle Sonderausstellung: MACON


GEHEN UND BLEIBEN | SALIR Y QUEDARSE
Macons Bilder handeln von der Suche nach einem besseren Leben und einer besseren Zukunft der Menschen. Sie erzählen vom Aufbrechen, von der Flucht, der Emigration und stellen die innere Auseinandersetzung der Menschen mit dem Glauben, mit Würde und Identität dar. Vielen damit verbundenen Emotionen wie Mut, Angst und Verzweiflung, aber auch Zuversicht, Hoffnung und Freude verleiht sie in ihren Bildern Ausdruck.
Der Mensch als Individuum steht dabei stets im Mittelpunkt.

Maria Consuelo Vargas de Speiss
MACON geboren in Cali/Kolumbien, ist eine österreichische und südamerikanische Künstlerin und lebt und arbeitet in Niederösterreich. 1979-1980 Hochschule für bildende Künste Hamburg, 1983-1988 Universität für angewandte Kunst Wien – Meisterklasse Oberhuber.

1. April 2023 bis 6. Jänner 2024 | täglich 9-16 Uhr | Säulenhalle

 

Die Mineraliensammlung, deren Anfänge weit in das 18. Jahrhundert zurückreichen, wuchs in den letzten Jahren zu einer stattlichen Kollektion heran. In den Jahren 1998 bis 2007 wurde die Sammlung restauriert und im Mai 2007 erstmals für Interessierte zugänglich gemacht.

Die Melker Mineraliensammlung befindet sich in der einstigen Prälatenbibliothek. Diese ist ein wunderschöner barocker Raum, der durch seine reiche Stuckausstattung und durch das wunderbare originale barocke Deckengemälde, mit der Darstellung des vorbarocken Stiftes (1643) den perfekten Rahmen für die Mineralien bietet.
 

2023 Öffnungszeiten (April - Okt.)

Die Mineraliensammlung ist täglich von 13.30 - 15.30 Uhr geöffnet.
 

Der Besuch ist im Eintrittspreis inkludiert. Bitte beachten Sie, dass der Zugang nicht barrierefrei ist.

"Der Gartenpavillon zeigt in seinem Inneren erträumte Natur, aus fantastischen Gefilden importiert und an die Wand gebannt. Ein gemaltes Palmenhaus, das Ausblicke in die Ferne gibt, Baumriesen und Blätterranken, erdachte Welten und Erdenbewohner, exotische Tiere beleben die Decken wie Wände – Träumereien von einer anderen Welt, von der neuen Welt, Amerika." Text aus dem Buch Bergl einerseits Bergl andererseits

Der Barockmaler Johann Wenzel Bergl entführt in seinen Wandmalereien in ferne Landschaften, die von exotischen Tieren und fremden Völkern geprägt sind. Sein 300. Geburtstag lädt ein, die exotischen Bilderwelten neu zu entdecken. Sein Umgang mit Farbe ist atemberaubend. Virtuos schillern seine Fresken, unverwechselbar ist seine Liebe für kostbare Stoffe und perlenbestickte Roben seiner Figuren.

Seine Fresken im Gartenpavillon des Stiftes zählen mit zu den Hauptwerken  Bergls (1763/64). Die Malereien entführen mit ihren zauberhaften Landschaftsbildern in die Fernen der "Neuen Welt".

Einige der bedeutendsten Stätten mit Werken des Meisters haben sich anlässlich des Jubiläumsjahres zusammengetan, um seiner und seines Werkes zu gedenken. Deshalb wird dieses zu einem grenzüberschreitenden Ereignis, das einem eine Ahnung von der Weite Mitteleuropas zur Barockzeit gibt. Die hauptsächlichen Veranstaltungsorte befinden sich in Niederösterreich (Stift Melk, Basilika Klein-Mariazell, Stift Zwettl), Wien und der Tschechischen Republik (Dvůr Králové und Olmütz). www.bergl2019.eu

 

Buchempfehlung zu 300 Jahre Johann Wenzel Bergl:

Bergl EINERSEITS Bergl ANDERERSEITS

Vielseitige Betrachtungen zu Bergl von Andreas Gamerith und vielen Co-Autoren ..
Ein Buch zum Bilderschauen, Lesen, Entdecken und Fantasieren ...

erhältlich in den Stiftsshops oder bestellbar unter shop(at)stiftmelk.at

Preis: € 17,19

Im April 2022 wurde die Sonderausstellung "Leben und Restaurieren II" eröffnet. Im Arkadengang 

In 14 großformatigen Siebdrucken (á 300 x 150 cm) werden die einzelnen Stationen des Leidenswegs Christi als monumentaler Kreuzweg in abstrakter, farbenstarker und modern anmutender Weise interpretiert. Die Bilderserie wird ab Aschermittwoch 2023 im Stift Melk das erste Mal zu sehen sein und die gesamte Fastenzeit über bis zum 5. April als Installation bestehen bleiben. Die einzelnen Drucke werden vor den Seitenaltären angebracht und somit auch eine Funktion als Fastentücher erfüllen, die die Altäre verhüllen. Es soll ein Abschreiten und damit die Erfahrung des Weges möglich sein.

Zur Eröffnung der Installation am 22. Februar 2023/19 Uhr wird als Ergänzung und zum besseren „Eintauchen“ in die Thematik eine musikalische Intervention von Orgel und Posaune die Eindrücklichkeit und Erfahrung intensivieren. Es werden – als Pendent zum Bildhaften - auch hier die quasi „ausgetretenen Pfade“, die klassischen Klangerfahrungen verlassen und eine Neuinterpretation traditioneller Werke zum Thema Passion versucht. Außerdem kommt eine Auftragskomposition für Orgel und Posaune von Wolfgang Seierl zur Aufführung, eine speziell für den Kirchenraum und dessen akustische Vermessung bestimmte Komposition.

Musiker:
Ludwig Lusser, Domorganist in St. Pölten
Walter Voglmayr, Soloposaunist der Wiener Symphoniker