Restaurierung Bibliothek Stift Melk | 2022 – 2032

Projekt & Umfang

100.000 Bände – davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln. Der historisch gewachsene Bestand der Bibliothek im Stift Melk ist beachtlich. Die Stiftsbibliothek ist als Kulturgut ein Hauptanziehungspunkt internationaler Besucher*innen und Teil des UNESCO Welterbes, womit eine große Verantwortung verbunden ist. Zum Erhalt der bedeutenden Raumausstattung und der wertvollen Bücherschätze sind jetzt umfassende Restaurierungsarbeiten notwendig.

Ein Erbe – ein Auftrag

Die Restaurierung der Bibliothek des Stiftes Melk ist für elf Jahre anberaumt. Um dem Auftrag der Erhaltung dieses bedeutenden Kulturgutes gerecht zu werden, müssen alle Kräfte gebündelt werden.

Das Gesamtkonzept wurde im Vorfeld mit allen Beteiligten abgestimmt, ein positiver Bescheid des Bundesdenkmalamtes zum Start der Arbeiten liegt vor. Einreich- und Ausführungspläne sind ausgearbeitet und abgestimmt, die Gesamtkostenschätzung beläuft sich auf zwölf Millionen Euro.

Abt Georg Wilfinger OSB ist sehr dankbar, dass zur Beratung und Unterstützung dieses großen Restaurierungsprojektes ein Kuratorium zur Projektbegleitung eingerichtet wurde. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat sich bereiterklärt, den Vorsitz im Kuratorium zu übernehmen. In diesem Gremium werden von Vertretern des Stiftes, des Landes Niederösterreich, des Bundes, des Fördervereins, sowie anderer Partner, wie der Stadtgemeinde Melk, die jeweiligen Bauetappen und deren Finanzierung erörtert und beschlossen.

Für das Team der Bibliothek werden die kommenden Jahre herausfordernd, da der Bibliotheksbetrieb so gut wie möglich weiterlaufen soll. Trotzdem ist die Vorfreude groß, dass das Projekt, das lange geplant und vorbereitet wurde, nun starten kann und zum notwendigen Erhalt der Bücher und der Bibliothek langfristig verbesserte Bedingungen schaffen wird.

Nähere Informationen zum Projekt

Um dieses Großprojekt in vollem Umfang fassen zu können, wurden Befunde zu Holz, Metall, Stein, Wand/Decke inklusive Malereien, Mikroorganismen, Klima, Feuchte/Salze und Archäologie erstellt, Probearbeiten wurden durchgeführt. Für alle baulichen Maßnahmen wird ein Raumbuch geführt, gegliedert nach Raumschale, Haustechnik und Ausstattung. Das Buch gibt Auskunft über den Bestand, den Zustand und die vorgeschlagenen bzw. umgesetzten Maßnahmen. Es dient der Dokumentation und es ist Grundlage für ein Wartungskonzept.

In der „Neuen Handschriftenkammer“ wurde bereits eine Bauteilaktivierung installiert, die laufenden bauphysikalischen Messungen belegen deren Wirksamkeit. Noch heuer werden dort die Raumschale instandgesetzt, eine Fußbodenkonstruktion hergestellt, klimatische wie brandschutztechnische Vorkehrungen getroffen und eine Drehregalanlage eingebaut.

Hauptsächlich wird in die bestehende Raumschale und in die Ausstattung investiert: Böden, Wände, Decken, Fenster, Türen sowie Ausstattungen aus Holz und Metall, Architekturoberflächen und natürlich die Bücher werden instandgesetzt, restauriert, ergänzt; Wichtige Themen sind ferner der Brandschutz, das Fluchtwegekonzept und die Verbesserung des Raumklimas.

Auch außen wird instandgesetzt: die Fassade des Bibliothektraktes wird saniert, das Dach wird überstiegen und wo nötig ausgebessert; die Fußbodenkonstruktion der Altane, die die Verbindung zwischen Marmorsaal und Bibliothek darstellt, wird erneuert; da die Sanierung des schadhaften Daches der Stiftskirche nicht aufgeschoben werden kann, soll dieses Dach neu gedeckt werden

Unter fachkundiger Leitung einer Papierrestauratorin sollen nun jährlich rund 10.000 Bücher gesichtet, gereinigt und schadenskartiert werden. Geprüft werden die Papierqualität und die Bindung bzw. wird geprüft, ob die Werke von Ungeziefer befallen sind. Das Team der Bibliothek meint, dass ein Großteil der Bücher in gutem Zustand ist, der Rest der Bücher – geschätzt weniger als ein Drittel des Bestandes - ist in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. 

Ergänzend sind Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Kulturgüter geplant. Mit der Sanierung der Türen und Fenster samt UV-Schutzverglasung und einer sorgfältigen Temperierung wird das Raumklima positiv beeinflusst, zum Schutz der Bücher vor Feuer wird eine Löschanlage, die einen Brandfall früh erkennen und mit Wassernebel ersticken soll, integriert. Die weitere Haustechnik wird auf Stand gebracht – so ist zum Beispiel die Modernisierung der bestehenden Umluftanlage geplant.

Für dieses wichtige und auf einen Zeitraum bis 2032 angelegte Gesamtprojekt gibt es eine Kostenschätzung in der Höhe von 12 Millionen Euro.

  • Restaurierung Fenster Bibliothek
  • Herstellung der Raumschale Neue Handschriftenkammer
  • Bücherreinigung und Schadenskartierung
  • Planung Hochdruckvernebelungslöschanlage
  • Instandsetzung der Lamellenfenster Bibliothek und Marmorsaal
  • Restaurierung der Innenfenster Juvenat
  • Instandsetzung der Fassadenmalerei Nordbastei

Für die Arbeiten der Etappe 2022 sind Gesamtkosten von insgesamt € 500.000,-- kalkuliert.

EX LITTERIS IMMORTALITAS

Verein zur Unterstützung Restaurierung Stiftsbibliothek Melk | 2022 - 2032

Um das Restaurierungsprojekt zu unterstützen, wurde ein Verein gegründet. 

Alle Infos HIER