Gelebtes soziales Engagement & Nachhaltigkeit

Papst Franziskus hat mit seiner Enzyklika Laudato si' auf die ökologischen Probleme der Erde aufmerksam gemacht, er thematisiert aber auch die bestehenden ökonomischen und sozialen Verwerfungen. Er fordert eine „neue Solidarität“,  die wir uns als Menschheit neu einüben müssen, um eben der nächsten Generation noch Lebenswertes hinterlassen zu können.

Benediktiner - Nachhaltigkeit in der DNA

Die Regel des Heiligen Benedikt als Grundlage des klösterlichen Lebens und Wirtschaftens lässt sich auf den Schöpfungsgedanken wie auf Nachhaltigkeit hin neu lesen und interpretieren. Es wird deutlich, dass die Klöster Benedikts in ihrer DNA auf Nachhaltigkeit hin angelegt sind. 

2021 haben die Klöster der österreichischen Benediktinerkongregation das Versprechen abgegeben, sich bewusst mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und ihr Handeln danach auszurichten: die Satzungen wurden angepasst, in allen Klöstern soll der "CO2-Fußabdruck" einheitlich erfasst werden; zusätzlich verpflichteten sich die Klöster, in den kommenden drei Jahren geeignete Projekte auf den Weg zu bringen und zu evaluieren.

Nachhaltig handeln

Nachhaltigkeit bedeutet für das Stift Melk, seine Handlungen gleichberechtigt aus drei Gesichtspunkten zu betrachten – aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Perspektive. Wir wollen - und müssen - uns nachhaltig entwickeln, denn nur so können wir der nächsten Generation eine Welt hinterlassen, die ökologisch, sozial und ökonomisch intakt ist.

Nachhaltige Projekte des Stiftes Melk

Einiges wurde schon umgesetzt, einiges ist in Planung – vieles ist seit Jahren selbstverständlich!

    „Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt“ (Albert Einstein)

    Wir engagieren uns sozial – Saniob oder Burkina Faso sind zwei Projekte, die uns seit Jahren am Herzen liegen.

    Saniob

    Die Stiftung „Caritas Centru Social Sf. Stefan Saniob“ und der Verein „Auro-Danubia Stift Melk hilft Waisenkindern in Rumänien“ engagieren sich seit vielen Jahren sozial. Gemeinsam unterstützen sie Straßenkinder und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Ohne Rücksicht auf sprachliche und konfessionelle Herkunft bemüht man sich, jungen Menschen Heimat zu geben. 

    35 km nördlich von Oradea, nahe der ungarischen Grenze in Rumänien lebt eine ungarische Minderheit. Dort, im kleinen Ort Saniob, ist das Projekt angesiedelt. Es umfasst ein Sozialzentrum mit zwei Häusern, das von uns geleitet wird. Versorgt werden rund 25 Kinder und Jugendliche, die dort eine neue Heimat finden. Gleichzeitig bietet das Sozialprojekt "Saniob" vielen Frauen im Ort eine Beschäftigung, sie finden als ausgebildete Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen Arbeit. 

    Durch die kleinen Eigenbetriebe wie der Landwirtschaft, der Tischlerei, dem Shop und der Schafzucht, kann das Zentrum in keiner Weise kostendeckend betrieben werden, somit muss von Auro-Danubia, von Melk aus monatlich ein Betrag von EUR 15.000,- überwiesen werden, um für die Kinder, die Betriebskosten und die MitarbeiterInnen sorgen zu können. Auch Holland mit der Stiftung „Stichting Caritas Oost Europe Schijndel“ hilft neben anderen großen und kleinen Spendern, Privatpersonen und Unternehmern mit, für die Kinder zu sorgen.

    Ihnen allen gilt ein großer Dank und die Bitte, das Projekt weiter zu unterstützen. 

    Schirmherr der Stiftung CSS und des Vereins Auro-Danubia ist Abt Georg Wilfinger OSB. Er ist selbst einmal im Monat vor Ort. Abt Georg lädt Sie ein, nach Saniob mitzufahren, um das Projekt vor Ort zu erleben.

    Benefizkonzerte zugunsten Auro Danubia 2024

    Zur Website des Sozialprojektes Saniob

     

    Wir helfen Kindern in Burkina Faso

    Ein Sozialprojekt des Stiftes Melk

    „Im Jahr 2011 wurde ich zu einer Priesterweihe in Burkina Faso eingeladen. Fein, dachte ich mir, bei dieser Gelegenheit lerne ich ein völlig neues Land und eine völlig neue Kultur kennen! Ich war noch nie in Afrika gewesen und interessierte mich schon lange für diesen großen Kontinent. Ich war zutiefst beeindruckt von der Gastfreundschaft der Burkinabé, von den fröhlichen Menschen, von den Rhythmen der Musik, von den Farben der Blüten und Textilien… Aber gleichzeitig hat mich die Not im drittärmsten Land der Welt sehr bedrückt. Noch auf der Heimreise war mir klar, dass es nicht bei diesem einen Besuch bleiben darf! Ich kann nicht so tun, als wäre ich nicht dort gewesen: Ich muss etwas tun!"  P. Felix Fütterer OSB

    Zur Website des Sozialprojektes Burkina Faso

     

    Unserer Land- und Forstwirtschaft wird seit Jahrhunderten als nachhaltiger Wirtschaftsbetrieb geführt - wir ernten, was jährlich nachwächst. In der heutigen Zeit müssen wir allerdings darauf achten, dies auf möglichst ressourcenschonende Weise zu betreiben.

     

    Seit 2013 haben wir eine Photovoltaikanlage in Betrieb, 2022 kam eine neu errichtete Großanlage dazu, um noch mehr erneuerbaren Strom zu erzeugen. Die gewonnene Energie wird zu 90% selbst genutzt; rund 50% des Verbrauches kann damit gedeckt werden.

    Vor 20 Jahren wurde auf Initiative von und für Stift Melk ein Biomasseheizwerk zur nachhaltigen Wärmeversorgung errichtet. Mittlerweile versorgt das Biomasseheizwerk auch große Teile der Stadt Melk mit nachhaltiger Nahwärme, und erzeugt dabei auch Ökostrom.

    Wir fahren zwei Elektroautos, am großen Parkplatz wurden drei Ladestationen errichtet, womit wir die E-Mobilität unserer Gäste unterstützen.

    Für die Pflege des Parks wird ein elektrischer Hoflader eingesetzt.

    Wir leben nachhaltig – weil wir ein altes Gebäude nutzen, es laufend renovieren und restaurieren. Die vielen Räume stehen auch nicht leer - die älteste Schule Österreichs ist ein wunderbares Beispiel für Ressourcenschonung und langfristige nachhaltige Nutzung.

    Wir handeln auch nachhaltig, weil

    1. wir bewusst mit regionalen Unternehmen zusammenarbeiten – zum Beispiel mit Gewerbebetrieben oder Handwerkern und wir haben uns vorgenommen, auch beim Einkauf zusehends mehr auf Regionalität und biologische Qualität zu achten.
    2. wir regionaler Arbeitgeber für knapp 150 Menschen sind – überwiegend für Frauen, ein hoher Anteil ist über 50 Jahre alt.  – eine Altersgruppe, die heutzutage am Arbeitsmarkt schwerer einen Job findet. Stolz sind wir, dass rund 15 % aller Mitarbeiter*innen im Stift Melk 30 Jahre oder länger im Betrieb sind!
    3. Mülltrennung im Haus selbstverständlich ist, aber im Sinne einer Kreislaufwirtschaft sind wir erst am Planen, wie biogene Abfälle wieder als Rohstoff in den eigenen Produktionskreislauf zurückgeführt werden könnten.

    Was vielen nicht bewusst ist – auch das Internet verbraucht viel Energie. Unsere neue Website wurde barrierefrei und nachhaltig umgesetzt, um auch unseren digitalen Fußabdruck zu verkleinern.