Rückblick Sonderausstellung kleiner Barockkeller / Stiftskirche

In 14 großformatigen Siebdrucken (á 300 x 150 cm) werden die einzelnen Stationen des Leidenswegs Christi als monumentaler Kreuzweg in abstrakter, farbenstarker und modern anmutender Weise interpretiert. Die Bilderserie wird ab Aschermittwoch 2023 im Stift Melk das erste Mal zu sehen sein und die gesamte Fastenzeit über bis zum 5. April als Installation bestehen bleiben. Die einzelnen Drucke werden vor den Seitenaltären angebracht und somit auch eine Funktion als Fastentücher erfüllen, die die Altäre verhüllen. Es soll ein Abschreiten und damit die Erfahrung des Weges möglich sein.

Zur Eröffnung der Installation am 22. Februar 2023/19 Uhr wird als Ergänzung und zum besseren „Eintauchen“ in die Thematik eine musikalische Intervention von Orgel und Posaune die Eindrücklichkeit und Erfahrung intensivieren. Es werden – als Pendent zum Bildhaften - auch hier die quasi „ausgetretenen Pfade“, die klassischen Klangerfahrungen verlassen und eine Neuinterpretation traditioneller Werke zum Thema Passion versucht. Außerdem kommt eine Auftragskomposition für Orgel und Posaune von Wolfgang Seierl zur Aufführung, eine speziell für den Kirchenraum und dessen akustische Vermessung bestimmte Komposition.

Musiker:
Ludwig Lusser, Domorganist in St. Pölten
Walter Voglmayr, Soloposaunist der Wiener Symphoniker

"Die Ausstellungen haben keinen Anspruch eine realistische Abbildung des Stiftsgartens oder der Personen darzustellen, sondern sind der malerische Ausdruck meiner Empfindungen und Sichtweisen. Diese Malereien sind kleine Fenster zu meiner Seele — zur Wahrnehmung meines Herzens. Ich hoffe, den Besuchern damit ein kleines Stück meiner Welt schenken zu können.“ Krassimir Kolev

Hier stelle ich den Menschen in den Mittelpunkt. Porträts und Selbstporträts wollen von den Besuchern gesehen und erkundet werden. So wie ich den Platz der Stille im Park gefunden habe, so suche ich ihn gleichfalls in den Menschen, die ich porträtiere. In den vielen Jahren, in denen ich Menschen malerisch darstelle, ist meine Herangehensweise
immer die, die Person hinter dem Gesicht zu erkennen. Dadurch sind meine Porträts Ausdruck meiner intensiven Wahrnehmung der Begegnung von Mensch zu Mensch. Ausgestellt sind auch einige Selbstporträts, sie erzählen von meiner Suche nach dem „WER bin ich JETZT“. Krassimir Kolev

Der in Bulgarien geborene und aufgewachsene Künstler studierte an der Akademie für bildende Künste in Wien. 1998 schloss er sein Kunststudium mit einem Master ab und zog nach Uppsala/Schweden, wo er bis 2012 lebte und arbeitete. In dieser Zeit waren seine teils preisgekrönten Werke Teil zahlreicher Ausstellungen in Skandinavien, Europa
und den USA. Im Sommer 2012 zog es den Künstler zurück nach Österreich. Von Melk aus arbeitet er zur Zeit aktiv mit dem internationalen Künstler- Symposium „Atelier an der Donau“ und führt zusammen mit Eva Neswadba-Piller die Kunstschule „Atelier KREATIV-LEBEN“. Fasziniert begibt er sich immer wieder auf Entdeckungsreise durch das
menschliche Sein und die Natur. Seine vielseitige Kunst ist eine Interpretation seiner intensiven Wahrnehmung.
Werke befinden sich im „LexikonSurreal“, im Internationalen Phantasten Museums in Wien und der Fundació de les Arts i els Artistes — Museu Europeu d‘Art Modern, Barcelona, und in vielen privaten Sammlungen rund um die Welt.

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Millionen Menschen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak stellen sich täglich die Frage, ob sie ihr Land verlassen oder sich noch weiter den Gefahren und Widrigkeiten dort aussetzen sollen. Viele von ihnen fliehen aus ihrer Heimat und kommen nach Europa, nach Österreich und nach Melk, um ihr Leben zu retten. Ein fünfköpfiges Team um Organisator Franz Gleiß hat mit den Flüchtlingen in Melk gesprochen, ihre Geschichten gehört, ihre Bilder gesehen und sie zu einer Ausstellung zusammengefasst. Die Ausstellung zeigt, wer die Menschen sind, die von weit her kamen und jetzt hier in der Nachbarschaft leben, und verleiht den Flüchtlingen ein Gesicht und eine Stimme.

Franz Gleiß, Journalist und Fotograf
Daniela Matejschek, Fotografin
Anita Kiefer, Journalistin
Elisabeth Schuster, Journalistin
Nimo Zimmerhackl, Grafiker

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"Mittels der mir eigenen Bildsprache wurde also das Kreuz in Form von Bildern, Bildobjekten, Readymades, Objets trouvés und Installationen gestalterisch ausgelotet und der Werkblock mit dem Titel CRUX geschaffen."
Josef Friedrich Sochurek

Künstlerische Auseinandersetzung mit einem spezifischen Thema bedeutet immer wieder auch eine geistige.
Als besondere Herausforderung betrachtete ich schon länger die Kreuzsymbolik und mit dem Aspekt der Kreuzform habe ich mich schon in früheren Arbeiten des Öfteren beschäftigt. Angeregt durch interessante Diskussionen versuchte ich, mich dem Motiv des Kreuzes nun vielschichtig anzunähern. Konzepte wurde ent- und wieder verworfen.

Schließlich fokussierte ich auf drei Ebenen:
1) Das Kreuz als weltweites Symbol, dessen Bedeutung unterschiedliche Bereiche des Lebens und der Kunst durchdringt, definiert nur durch eine vertikale und horizontale Linie.
2) Das Kreuz im europäisch-kulturgeschichtlichen Kontext –das wesentliche und starke Zeichen des Christentums.
3) Das Kreuz als Feindbild von immer mehr Gruppierungen, was mir persönlich, als katholisch erzogenem und in einer christlichen Gesellschaft aufgewachsenen Bürger, zunehmend Sorge bereitet.

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