MARIEDL - Selfies mit der Riesin Schauspiel mit Maxi Blaha

Achtung: Der Termin am 11.6.2023 findet aus organisatorischen Gründen nicht statt!

Uraufführung von Penny Black für Maxi Blaha (Nach einer Idee von Sophie Reyer)

Schauspiel: Maxi Blaha

Live-Musik: Ursula Fatton

Regie: Angelika Zacek
Kostüm: Julia Klug

2023 sind die Inszenierung des menschlichen Körpers sowie dessen Vermarktung durch Likes, Followers oder bis ins Unendliche überzogene Selbstdarstellungen aktueller denn je. Das Theaterstück „Mariedl - Selfies mit der Riesin“ holt die 1879 geborene Maria Fassnauer, die Riesin von Ridnaun, in unser Zeitalter. Wir leben in einer Welt der permanenten (medialen) Verfügbarkeit, in einer Welt in der jede*r potentiell die Möglichkeit bekommt sich als Star zu inszenieren. Oft weiß man gar nicht, wie es anfing und man findet sich plötzlich in einer Spirale die sich nur um Likes, Follower und den richtigen Filter dreht. Der Riesin aus Tirol erging es wohl ähnlich. Von einem Schausteller überredet, schickte die arme Bauernfamilie Tochter Mariedl zwischen 1906 und 1913 als Jahrmarktsattraktion durch Österreich, Deutschland und England. Durch den Verkauf von Postkarten, Frage-Runden vor der Öffentlichkeit oder auch Schau-Essen verdiente „das größte Weib, das je gelebt“ schon damals als Frau ihr eigenes Einkommen. Nicht ohne dafür einen hohen Preis zu zahlen.

Die aus Stücken wie „Alma Who?“ oder „Emilie Flöge“ weltweit bekannte Schauspielerin Maxi Blaha gibt mit ihrer wortgewaltigen Stimme der Protagonistin den Raum, den diese moderne Inszenierung braucht. Harfenistin Ursula Fatton spannt mit ihren zeitgenössischen Kompositionen einen Bogen zwischen damals und heute. Regisseurin Angelika Zacek erweitert das Stück um eine feministisch-avantgardistische Ebene. Das öffentliche und monetär lukrative Sich-zur-Schau-Stellen, das gefährliche Spiel von Betrachten und Betrachtet werden, wird von Kostümbildnerin Julia Klug gekonnt auf Kostüm und Bühnenbild übertragen. Die bewährte Zusammenarbeit mit Autorin Penny Black und Dramaturgin Verena Humer stellt sicher, dass die Geschichte der Maria Fassnauer auch bei diesem Projekt nicht verklärt oder historisiert dargestellt wird. Ein Theatererlebnis für alle Sinne, aufgeführt an ganz außergewöhnlichen Orten! 

Auszug aus dem Stück „Im Panoptikum der Welt bin ich das Wunder. Das Erstaunliche. Das Echte. Die Laune der Natur. Dafür werde ich bewundert. Ein Fake? Hallo! Die Einsamkeit zerreißt mir das Herz. Die Schande ist ein furchtbares Gefühl. Es geht Dir in jede Zelle Deines Körpers und vergiftet Deinen Sinn. Es gibt nur mehr den Wunsch, normal zu sein, Tag und Nacht, nur ein Gedanke, ein Wunsch: normal zu sein. Normal!“

Karten:
Vollpreis: € 30,00
Kinder und Studierende bis einschl. 26 Jahre: € 20,00
Abendkassa + € 2,00

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