EIN STERN
leuchtet uns in der Finsternis,
er ist uns wie den Hirten damals auf dem Feld
EIN ZEICHEN.
EIN NEUER WEG
tut sich uns auf. Ein Pfad, der uns aufwühlt und so überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was mit einer romantischen Weihnachtsvorstellung vereinbar ist.
Wir haben es von Kindesbeinen an gelernt, dass Weihnachten ein romantisches und idyllisches Fest ist. Ist dem wirklich so?
Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus eröffnet neue Wege. Das kann uns bisweilen beunruhigen. Denn durch seine Ankunft gelten viele alte Maßstäbe nicht mehr. Es entsteht völlig Neues und unerwartete Ereignisse bahnen sich den Weg.
HIRTEN UND KÖNIGE
machen sich durch das Zeichen, das sie am Himmel sehen,
auf den Weg und
HULDIGEN DEM KIND.
DA IST DAS KIND,
DER RETTER UND ERLÖSER.
Wir freuen uns über die Ankunft Jesu an Weihnachten, denn das Kind in der Krippe verspricht uns eine große Hoffnung auf das ewige Leben. Jesus wird am Ende seines Daseins einen Weg gehen, der nichts mehr mit der, ach so verklärten, Geburt zu tun hat.
Denken wir jedoch über seine Erscheinung in der Welt nach, ist da nicht viel Phantastisches übrig. Wir müssen uns mit der Gewissheit konfrontiert sehen, dass Jesus in einem Stall geboren wurde, weil in der Herberge kein Platz mehr für ihn war — unter ärmlichsten Verhältnissen.
Gott kommt nach seiner Geburt sogleich mit allem, was in der Welt ist, in Berührung und er nimmt all das als Mensch wahr.
EIN NEUER WEG
tut sich auf und offenbart sich durch
EIN ZEICHEN,
dem Menschen aus allen sozialen Gruppen folgen. Begonnen
bei den Hirten auf dem Feld bis hin zu den Sterndeutern, die
EIN STERN
aufmerksam macht auf das, was in einem kleinen,
unbedeutenden Stall in Betlehem geschehen ist.
Die Geburt des Retters der Welt.
(Text: P. Ludwig Wenzl)
Wir, Abt und Konvent des Stiftes Melk, wünschen allen, die sich uns verbunden fühlen, und auch uns selbst, dass wir aufmerksam aufeinander immer wieder zugehen, aber auch neue Wege, Versöhnung und Vergebung suchen, dass wir nie aufhören, den Frieden zu leben, und letztlich auch den Weg zur Krippe finden.