Die Stiftsbibliothek Melk ist weit mehr als ein barocker Schauraum. Sie ist ein Ort, an dem Wissen, Glaube, Geschichte und Kultur seit Jahrhunderten miteinander im Dialog stehen. Jedes Buch erzählt eine Geschichte, jede Seite trägt Spuren der Zeit. Damit diese Zeugnisse auch künftigen Generationen erhalten bleiben, engagieren sich zahlreiche Buchpat*innen im Rahmen des Fördervereins Ex Litteris Immortalitas. Beim diesjährigen Empfang im Stift Melk wurde dieses Engagement feierlich gewürdigt.
Abt Ludwig Wenzl, Vizepräsident des Vereins, begrüßte die Gäste in Vertretung von Präsident Erwin Hameseder und betonte die besondere Verbindung vieler Menschen zum Stift Melk:
„Die Bibliothek ist nicht nur ein Schatz vergangener Jahrhunderte, sie ist ein lebendiger Ort geistiger Begegnung. Wer eine Patenschaft übernimmt, wird Teil dieser Geschichte – mit Verantwortung und Weitblick.“ Im Namen der benediktinischen Gemeinschaft dankte er allen Engagierten: „Mit jeder Patenschaft wächst nicht nur die Gemeinschaft rund um die Stiftsbibliothek, sondern auch die Gewissheit, dass unser kulturelles Erbe in guten Händen ist.“
Rekordjahr für Buchpatenschaften
Seit dem letzten Empfang im November 2024 konnten 62 neue Buchpatenschaften abgeschlossen werden – so viele wie noch nie zuvor. Insgesamt hat der Verein nun seit Beginn des Restaurierungsprojektes 134 Patenschaften vergeben. Unter den neuen Buchpat*innen finden sich Privatpersonen ebenso wie Unternehmen, ehemalige Maturaklassen des Stiftsgymnasiums oder Vereine. Sie alle eint ihre Liebe zu Büchern und ihre Wertschätzung für das geistige Erbe des Stiftes Melk.
Eine Buchpatin beschreibt ihre Motivation so: „Ich bin in Melk aufgewachsen und habe schon als Schülerin Ehrfurcht vor der Bibliothek empfunden. Eine Buchpatenschaft zu übernehmen, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Sie verbindet meine Wurzeln mit einem Beitrag zur Zukunft.“
Patenschaften mit persönlicher Note
Jede Buchpatenschaft ist individuell auf die Paten oder Patinnen abgestimmt, je nach persönlichem Interesse. So wird sichtbar, welch thematische Vielfalt die Stiftsbibliothek Melk beherbergt. Zu den in diesem Jahr ausgewählten Werken zählen beispielsweise eine »Anweisung zur Holzzucht für Förster« von 1800, ein Kräuterbuch aus dem 17. Jahrhundert, ein theoretisch-praktisches Handbuch zur Steuerwissenschaft aus dem frühen 19. Jahrhundert, »Nils Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgänsen« in zwei Bänden sowie ein »Führer durch das festlich beleuchtete Wien anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Joseph I.«.
Restaurierung im Zeitplan
Das Restaurierungsprojekt der Stiftsbibliothek schreitet planmäßig voran: Rund 10.000 Bände werden jährlich gereinigt – inzwischen also etwa 40.000. Jährlich können etwa 150 Bände von entsprechenden Professionist*innen außer Haus restauriert werden. Aktuell werden Bestände des großen Bibliothekssaales für die Bauetappe 2026 vorbereitet: Die Südseite des Saales wird restauriert. Während der Arbeiten bleibt die Bibliothek jedoch für Besucher*innen geöffnet.
EX LITTERIS IMMORTALITAS
Der Förderverein trägt den Namen der lateinischen Inschrift über dem Eingang der Stiftsbibliothek – Ex litteris immortalitas (»aus Büchern Unsterblichkeit«). Das Ziel: von 2022 bis 2032 eine Million Euro zur Restaurierung beizutragen. Buchpatenschaften sind eine wirkungsvolle Möglichkeit, dieses Ziel zu unterstützen und zugleich ein sichtbares Zeichen für kulturelle Verantwortung zu setzen.
Jede Patenschaft ist individuell abgestimmt und wird mit einer exklusiven Urkunde sowie einem dauerhaften Eintrag im jeweiligen Buch gewürdigt. Sie ist damit auch bestens als Geschenk mit bleibendem Wert für alle, denen Bücher, Geschichte und kulturelles Erbe am Herzen liegen, geeignet.
Anmeldung einer Buchpatenschaft über exlitteris@stiftmelk.at.
Weitere Informationen sowie alle Buchpaten und -patinnen finden Sie hier.
Alle Fotos des Empfangs sind hier nachzusehen.






