Überreichung des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
Am Dienstag, den 8. April 2025, wurde Abt Georg Wilfinger OSB, Abt des Stiftes Melk, mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreichte diese besondere Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im NÖ-Landhaus.
Mikl-Leitner betonte in ihrer Festansprache, dass es in Niederösterreich eine gute und wertschätzende Tradition sei, für ganz besondere Leistungen Danke zu sagen.
„Heute stehen drei Persönlichkeiten im Mittelpunkt, die ihr gesamtes Leben dem Dienst am anderen, am Glauben und an der Gesellschaft widmen“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner in ihrer Laudatio: „Sie stehen für Nächstenliebe, Verantwortung, Menschlichkeit und Hoffnung.“
Beim Festakt im Millenniumssaal des Niederösterreichischen Landhauses wurden auch Superintendentialkuratorin der Evangelischen Kirche A. B. Gisela Malekpour und Superintendent der Evangelischen Kirche a. D. Lars Müller-Marienburg für ihre Verdienste geehrt. So wurde Müller-Marienburg mit dem Silbernen Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet, Malekpour erhielt das Goldene Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.
In einer Zeit voller globaler Herausforderungen, in der Friede und Freiheit keine Selbstverständlichkeit mehr sind, sei es umso wichtiger, „dass beide Kirchen gemeinsam wirken“, sprach sie die ökumenische Zusammenarbeit an: „Dass das Verbindende vor das Trennende gestellt wird: der Glaube an Gott, die Liebe zum Nächsten und die Verantwortung für die Gesellschaft.“ Es sei wichtiger denn je, den Menschen „Orientierung zu geben, Trost zu spenden, Dialog zu ermöglichen und Mut zu machen“, sagte Mikl-Leitner. Daran mitzuarbeiten sei dabei aber nicht alleinige Aufgabe der Kirchen und Glaubensgemeinschaften, sondern auch der Politik und der Gesellschaft.
Gleichzeitig betonte die niederösterreichische Landeshauptfrau auch die Bedeutung der Kirchen, Klöster und Stifte als „Orte der Stille, der Ruhe und der Nächstenliebe“. Daher nehme man seitens des Landes auch die Verantwortung wahr, das kulturelle Erbe für die nächsten Generationen zu erhalten. Dabei verwies sie beispielsweise auch auf das laufende Restaurierungsprojekt der Stiftsbibliothek Melk (2022 - 2032), bei dessen Planung und Umsetzung das Land als wichtiger Partner an der Seite des Stiftes Melk steht.
Die Kirche könne ihre Aufgaben nur dann wahrnehmen, wenn es Persönlichkeiten gibt, „die das Wort Gottes kennen, vermitteln, leben und in die Tat umsetzen – so wie es die drei Persönlichkeiten, die wir heute auszeichnen, tun“, sagte die Landeshauptfrau. In Richtung der Geehrten fügte sie hinzu: „Ein großes Danke und Vergelt‘s Gott für euren Einsatz für den Glauben, die Kirche, die Seelsorge und das Miteinander.“
„Gemeinsam können wir Großes schaffen“
Abt Georg Wilfinger wurde die Ehre zuteil, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Beisein von langjährigen Weggefährten, Freunden und Familie, Mitgliedern des Konvents und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stiftes Melk entgegennehmen zu dürfen.
In seinen Dankesworten betonte er, dass diese Auszeichnung dem gesamten Stift Melk gebühre: „Wir wollen ein Haus des Glaubens, der Offenheit, der Freude und der Gastfreundschaft sein.“ Damit dies immer wieder gelingt und auch nach außen sichtbar wird, brauche es das Engagement und das Mittun vieler. Er betonte seine große Dankbarkeit all jenen Menschen gegenüber, die dem Stift Melk auf vielfältigste Art verbunden sind.
Georg Wilfinger ist seit 2001 Abt des Stiftes Melk. 1969 wurde er als Novize eingekleidet, 1973 legte er seine feierliche Profess ab, 1975 erfolgte die Priesterweihe. Von 1983 bis 2000 war er Konviktsdirektor, bevor er 2001 die Nachfolge von Abt Burkhard Ellegast antrat.