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"Das aber Gottes Wille in uns geschehe, darum bitten wir im Gebet." RB 7,20
Für die Benediktiner im Stift Melk gelten neben den immer neuen Aufgaben nach wie vor wesentlich zwei historisch gewachsene Aufgaben: die Arbeit in Unterricht und Erziehung und die Pfarrseelsorge.
Aus den ursprünglich fünf Pfarren, die in der Babenbergerzeit zum Stift kamen, wurden im Laufe der Jahrhunderte 29 Pfarren, von denen heute noch 23 vom Stift Melk zu betreuen sind. Für Melk ergibt sich - ebenfalls historisch gewachsen - eine eher ungünstige Situation, weil die meisten Pfarren sehr weit vom Stift entfernt an der Peripherie der einstigen Mark im Osten gelegen sind. Der große Priestermangel, historische und juridische Schwierigkeiten lassen eine baldige Änderung dieser Situation nicht erwarten.
Pfarrverband Melk - St. Koloman
Melk
Mit 1. Oktober 2017 hat Bischof Klaus Küng den Pfarrverband Melk - St. Koloman installiert. Die Pfarren Melk, Matzleinsdorf und Zelking bilden den Pfarrverband Melk - St. Koloman.
zur Webseite des Pfarrverbands Melk - St. Koloman
Die Pfarre Melk - "gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: vor 1089 / Patrozinium: Mariä Himmelfahrt / Matriken seit: 1656
Pfarrer: Mag. P. Lukas Roitner
Pastoralassistentin: Dipl. PAss . Karin Funiak
Pfarrvikar: Felix Shalom Ouedraogo
Diakon: Ronald Ehlers und August Brückler
Hauptplatz 5
3390 Melk
Die Pfarre Melk war vermutlich schon vor 1089 - vor der Gründung von Stift Melk – gegründet worden. Es war eine passauische Gründung, eine Stephanskirche, die auf der Anhöhe östlich vom heutigen Klosterbereich stand. Die passauische Stephanskirche in Melk wird erstmals 1165 erwähnt. Da sie für den Ort zu entlegen und schwer erreichbar war und der Pfarrer seine Wohnung nicht dort hatte, verlagerte sich das Pfarrleben in den Markt. Mitte des 15. Jahrhunderts begannen die Melker mit dem Bau einer Marienkirche vor Ort, die schließlich 1497 mit einem Friedhof eingeweiht und zur Pfarrkirche erhoben wurde. Erst 1693 wurde sie vertraglich dem Stift Melk angebunden
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Pfarrverband Melk - St. Koloman
Matzleinsdorf / Zelking
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1784 / Patrozinium: Hl. Bartholomäus / Matriken seit 1784
Mit 1. Oktober 2017 hat Bischof Klaus Küng den Pfarrverband Melk - St. Koloman installiert. Die Pfarren Melk, Matzleinsdorf und Zelking bilden den Pfarrverband Melk - St. Koloman.
Moderator: Mag. P. Lukas Roitner
Pastoralassistentin: Dipl. PAss . Karin Funiak
Pfarrvikar: Felix Shalom Ouedraogo
Diakon: Ronald Ehlers und August Brückler
Kirchenberg 3
3393 Matzleinsdorf
Kontakt
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Die Pfarre Matzleinsdorf wurde bereits 1350 als Pfarre unter dem Patronat des Melker Pfarrers urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert war der Pfarrbereich wieder mit dem von Melk vereint und wurde von dort aus versorgt. 1757 und 1762 versuchte die Gemeinde eine Umpfarrung nach Zelking zu erreichen, jedoch scheiterte dies am Widerstand des Melker Abtes, dem Patronatsherrn der Pfarre Melk. 1783 ging der Wunsch der Gemeinde in Erfüllung, Matzleindorf wurde eine eigenständige Pfarre.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Grillenberg
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: vor 1100 / Patrozinium: Hl. Margareta / Matriken seit 1632 (Taufen), 1636 (Trauungen), 1682 (Totenbuch)
Pfarrer: GR P. Christoph Böck
Kirchenplatz 1
2560 Grillenberg
Die Pfarre Grillenberg gehörte neben vielen anderen Pfarren auch zum ehemaligen Pfarrbesitz der Pfarre Traiskirchen. Sie dürfte jedoch schon vor 1312 als eigene Pfarre abgetrennt worden sein. 1235 wird erstmals ein Pfarrer von Grillenberg erwähnt und 1265 wird der Abt als unumschränkter Patronatsherr der Pfarre bekannt.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Gainfarn
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: 1312 / Patrozinium: Hl. Johannes der Täufer / Matriken seit: 1696
Pfarrer: GR KR P. Mag. Stephan Holpfer
Aushilfskaplan : Bartholomäus Chidi Okwuegbu
Pastoralassistentin: Patricia Bauer
Hauptstraße 31
2540 Bad Vöslau
Seit 2015 bilden die Pfarren Bad Vöslau und Gainfarn mit Grossau einen Seelsorgeraum.
zur Webseite der Pfarre Gainfarn ...
Historisches:
Die Pfarre Gainfarn war neben Leobersdorf als Filialkirche von Traiskirchen eingerichtet worden und ist bis heute beim Stift Melk verblieben. Aus einer urkundlichen Übereinkunft aus dem Jahre 1312 überließ der Bischof von Passau dem Melker Abt die vollständige Inkorporation der Pfarre Traiskirchen und verlangte die ständige Besetzung der Filialkirchen. Es ist anzunehmen, dass bereits vor 1312 in Gainfarn eine Kirche oder Kapelle erbaut und bestiftet war, da die daraus resultierenden Einkünfte dem ab 1312 in Gainfarn tätigen Vikar zugesprochen wurden.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Matzendorf
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1783 / Patrozinium: Hl. Radegund / Matriken seit: 1784
Pfarrmoderator: GR MMag. Waclaw Stanislaw Radziejewski
Aushilfskaplan: P. Mag. Dr. Andreas Vincenz Rager Sam. Fluhm
Badenerstraße 18
2751 Matzendorf
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Die Pfarre Matzendorf wurde 1783 von der Pfarre Leobersdorf abgetrennt.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
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Leobersdorf
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: 1312 / Patrozinium: Hl. Martin / Matriken seit: 1650
Provisor: MMag. Krzysztof Szczesny
Aushilfskaplan: P. Abs. theol. Andreas Maria Ackermann Sam. Fluhm uns Lic. Thobias Lubuva, Bacc.
Kirchenplatz 1
2544 Leobersdorf
Die Pfarre Leobersdorf war als Filialkirche von Traiskirchen eingerichtet worden und ist bis heute beim Kloster verblieben. Leobersdorf hatte bereits kurz nach 1200 einen eigenen Benefiziaten, der 1220 Priester genannt wurde. Leobersdorf ist seit 1312 de facto eine eigene Pfarre, die vom Melker Abt besetzt wird.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Bad Vöslau
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: 1312 / Selbsständig: 1870 / Patrozinium: Hl. Jakobus der Ältere / Matriken seit: 1870
Pfarrer: GR KR P. Mag. Stephan Holpfer
Aushilfskaplan : Bartholomäus Chidi Okwuegbu
Pastoralassistentin: Patricia Bauer
Kirchenplatz 2 | 2540 Bad Vöslau | zur Webseite der Pfarre Bad Vöslau ...
In den letzten Jahren wurde die Stadtpfarrkirche Bad Vöslau generalsaniert:
2009 Kirchen-Innenrenovierung mit der Neugestaltung des Altarraumes
2011 Kirchen- Außenrenovierung
2018 neue Orgel
Seit 2015 bilden die Pfarren Bad Vöslau und Gainfarn mit Grossau einen Seelsorgeraum.
Impressionen von der Pfarrkirche in Bad Vöslau ...
Historisches:
Die Pfarre Bad Vöslau ist die jüngste der Melker Stiftspfarren. Sie entstand 1870. Bad Vöslau gehörte ab 1120 zur Pfarre Traiskirchen. 1312 wurde der Ort der neuen, fast selbstständigen Filialkirche Gainfarn zugeteilt. Bereits 1324 wird ein eigener Pfarrer in Bad Vöslau genannt. In der Reformationszeit erfolgte die seelsorgliche Betreuung wieder von Gainfarn aus, so dass im 17. Jahrhundert Bad Vöslau wieder Filialkirche von Gainfarn war. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde von den Gemeindebürgern ein Antrag auf Erneuerung der selbständigen Pfarre gestellt. Nach Zustimmung des Abtes wurde mit dem Neubau der Kirche begonnen und ab 1870 nahm die Pfarre mit eigenem Pfarrer ihre Seelsorgetätigkeit auf.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Traiskirchen
"eine der Urpfarren des Stiftes Melk"
Gründungsjahr: um 1050 / Patrozinium: Hl. Margaretha / Matriken seit: 1662
Pfarrmoderator: Jochen Maria Häusler
Diakon: Mag. Gerhard Sarman
Wiener Straße 28
2514 Traiskirchen
Als Bischof Ulrich von Passau kurz vor seinem Tod im August 1121 den „Melker Stiftsbrief“ ausstellte, in dem die Weihe und Dotation des Klosters Melk durch Markgraf Leopold II. am 13. Oktober 1113 festgelegt und bestätigt wurde, war diesem Akt eine Reihe von Tauschaktionen vorausgegangen. Die nachträglich ausgestellte Urkunde hält neben den Schenkungen der Vorfahren des Markgrafen auch jene Güter, Zehente und Pfarren fest, die er durch verschiedenen Transaktionen vor und nach 1113 über Vermittlung und unter Mitwirkung des Bischofs an sich und das Kloster gebracht hatte. Darunter befanden sich auch fünf Pfarren mit den zugehörigen Patronatsrechten und Einkünften. Es waren dies die Pfarren Wullersdorf, Ravelsbach, Weikendorf, Traiskirchen und Mödling.
Für die Pfarre Traiskirchen gibt es eine Weiheurkunde aus dem Jahre 1120. In dieser bestätigte Bischof Ulrich von Passau eine schon „vor mehr als 40 Jahren“ erfolgte Kirchweihe, offenbar nach einem Neubau oder einer Erweiterung dieser alten Pfarrkirche. Es werden auch die zugehörigen Zehentbereiche abgegrenzt, die durch eine Schenkung des Markgrafen Leopold und durch Tausch zwischen Melk und dem Bistum Passau an das Kloster gekommen waren.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
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Lassee
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: vor 1189 / Patrozinium: Hl. Martin / Matriken seit: 1654
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer OSB
Diakon: P. Petrus Lehninger OSB
Pfarrvikare: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor und Mag. Krzysztof Pelczar
Adresse:Hauptplatz 13
2291 Lassee
Lassee zählt mit großer Sicherheit zu den ältesten Pfarren des Klosters obwohl sie nicht unter den Donationspfarren erscheint. In einer päpstlichen Bestätigungsbulle aus dem Jahre 1232 erscheint sie unter den von Markgraf Leopold an Melk übergebenen Pfarren. Es ist anzunehmen, dass Lassee nach der Ausfertigung des „Stiftsbriefes“ entstanden ist, also in der Zeit zwischen 1120 und 1136, dem Todesjahr des heiligen Markgrafen. Sie war mit Sicherheit ursprünglich ein Teil der Großpfarre Weikendorf, da die im Pfarrsprengel von Weikendorf genannten Orte Groißenbrunn und Untersiebenbrunn später Filialen von Lassee wurden. Lassee muss im 12. Jahrhundert zur Pfarre erhoben worden sein, da bereits 1189 ein Dechant von Lassee genannt wird.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Groißenbrunn
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: vor 1400 / Patrozinium: Hl. Ägyd / Matriken seit 1650
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor und Mag. Krzysztof Pelczar
Pfarrassistent: P. Petrus Lehninger
Groißenbrunn
2294 Marchegg
Die Pfarre Groißenbrunn ist seit der Mitte des 13. Jahrhunderts als Filiale von Lassee bekannt. Ab 1685 wurde sie nur mehr mit Melker Stiftsgeistlichen besetzt und an der Eigenständigkeit der Pfarre gab es seitdem keinen Zweifel mehr. 1753 hatte Melk das Gut und Dorf Aspern erworben und übernahm dann auf Bitten der Gemeinde das Patronat über die Pfarre, jedoch nicht die anderen Pfarrrechte. Dieses Patronatsrecht, das nur mehr bestimmte Ehrenrechte, hauptsächlich jedoch die Verpflichtung enthält, an der Erhaltung der Kirche teilzuhaben und dazu beizutragen, ist dem Kloster bis heute geblieben.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Untersiebenbrunn
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1784 / Patrozinium: Hl. Vitus / Matriken seit: 1785
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor, Mag. Krzysztof Pelczar
Pfarrassistent: P. Petrus Lehninger
Hauptstraße 26
2284 Untersiebenbrunn
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge. 1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Untersiebenbrunn wird schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Filiale von Lassee angeführt. 1784 wurde die Filiale zur eigenen Pfarre erhoben.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Oberweiden
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: vor 1300 / Selbstständig:1656 / Patrozinium: Hl. Leopold / Matriken seit: 1669
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor, Mag. Krzysztof Pelczar
Dorfstr. 8
2295 Zwerndorf
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Zwerndorf
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: nach 1300 / selbstständig: 1783 / Patrozinium: Hl. Pankraz / Matriken seit 1783
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor, Mag. Krzysztof Pelczar (email)
Pastoralassistentin: Mag. Dr. Monika Nikolova (email)
Pfarrvikar: Mag. Krzysztof Jacek Pelczar (email)
T: +4322822345 (Pfarre Weikendorf)
Dorfstraße 8
2295 Zwerndorf
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalkaplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Die Pfarre Zwerndorf war bereits im 13. Jahrhundert Filiale von Weikendorf. Eine eigene Pfarre wird 1316 genannt. Später ist Zwerndorf wieder Vikariat von Weikendorf und wird ab dem 16. Jahrhundert von Oberweiden aus betreut. Zwerndorf wurde 1783 zur eigenen Pfarre erhoben.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Weikendorf
"eine der Urpfarren des Stiftes Melk"
Gründungsjahr: um 1050 / Patrozinium: Hl. Koloman / Matriken seit: 1660
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor, Mag. Krzysztof Pelczar
Kirchenplatz 1
2253 Weikendorf
Als Bischof Ulrich von Passau kurz vor seinem Tod im August 1121 den „Melker Stiftsbrief“ ausstellte, in dem die Weihe und Dotation des Klosters Melk durch Markgraf Leopold II. am 13. Oktober 1113 festgelegt und bestätigt wurde, war diesem Akt eine Reihe von Tauschaktionen vorausgegangen. Die nachträglich ausgestellte Urkunde hält neben den Schenkungen der Vorfahren des Markgrafen auch jene Güter, Zehente und Pfarren fest, die er durch verschiedenen Transaktionen vor und nach 1113 über Vermittlung und unter Mitwirkung des Bischofs an sich und das Kloster gebracht hatte. Darunter befanden sich auch fünf Pfarren mit den zugehörigen Patronatsrechten und Einkünften. Es waren dies die Pfarren Wullersdorf, Ravelsbach, Weikendorf, Traiskirchen und Mödling.
Für die Pfarre Weikendorf gibt es eine Weiheurkunde der Pfarrkirche vom 10. Februar 1115 mit einer genauen Festlegung der Grenzen des Pfarrbereichs, wer aber vorher die pfarrlichen Rechte innehatte, ist unbekannt. Es kann angenommen werden, dass schon seit dem 11. Jahrhundert in diesem Bereich Melk seelsorgliche Funktionen ausgeübt hat, da das Gut Weikendorf bereits Jahrzehnte zuvor durch das berühmte Ernestinum als Melker Besitz bekannt gemacht wird.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Prottes
"eine josephinische Gründung"
Pfarrer: P. Dr. Jeremia Eisenbauer
Pfarrvikar: Dr. Ikenna Ugochukwu Okafor, Mag. Krzysztof Pelczar
Kirchengasse 2
2242 Prottes
Gründungsjahr: vor 1400 / Selbstständig:1784 / Patrozinium: Unsere liebe Frau am grünen Anger, Mariä Himmelfahrt / Matriken seit: 1784
Die Pfarre Prottes, die über die Pfarre Weikendorf das Patronat hatte, wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts mit einer Kirche bzw. als Pfarre erwähnt. 1674 verlangte die dortige Gemeinde einen eigenen Pfarrer. Diese Bitte wurde erst 1783 erfüllt und Prottes wurde zu einer eigenen Pfarre.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Wullersdorf
"eine der Urpfarren des Stiftes Melk"
Gründungsjahr: um 1050 / Patrozinium: Hl. Georg / Matriken seit 1611
Pfarrer: P. Michael Fritz OSB
Melkergasse 1
2041 Wullersdorf
Als Bischof Ulrich von Passau kurz vor seinem Tod im August 1121 den „Melker Stiftsbrief“ ausstellte, in dem die Weihe und Dotation des Klosters Melk durch Markgraf Leopold II. am 13. Oktober 1113 festgelegt und bestätigt wurde, war diesem Akt eine Reihe von Tauschaktionen vorausgegangen. Die nachträglich ausgestellte Urkunde hält neben den Schenkungen der Vorfahren des Markgrafen auch jene Güter, Zehente und Pfarren fest, die er durch verschiedenen Transaktionen vor und nach 1113 über Vermittlung und unter Mitwirkung des Bischofs an sich und das Kloster gebracht hatte. Darunter befanden sich auch fünf Pfarren mit den zugehörigen Patronatsrechten und Einkünften. Es waren dies die Pfarren Wullersdorf, Ravelsbach, Weikendorf, Traiskirchen und Mödling.
Wullersdorf bestand bereits vor der Stiftung, da die dortige Pfarrkirche schon im Jahre 1108 auf Bitten des Melker Abtes vom Passauer Bischof geweiht worden war.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Immendorf
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1783 / Patrozinium: Hl. Katharina / Matriken seit 1784
Pfarrer: P. Michael Fritz OSB
2022 Immendorf 116
Die Pfarre Immendorf ist bereits 1314 durch die Gründung und Bestiftung einer Kapelle oder Kirche erwähnt. 1784 wurde sie zur Pfarre erhoben.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Alberndorf
"Eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1783 / Patrozinium: Hl. Laurentius / Matriken seit 1786
Moderator: P. Mag. Placidus Leeb (Priorat Maria Roggendorf)
Pfarrvikar: Mag. Christoph Pfann (Wiener Diözesanpriester)
Alberndorf 148
2054 Haugsdorf
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Die Lokalie Alberndorf zählt zu den josephinischen Gründungen. Sie wurde 1783 von Haugsdorf abgetrennt und zur eigenen Pfarre erhoben.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Untermarkersdorf
"eine josephinische Gründung"
Gründungsjahr: 1783 / Patrozinium: Hl. Ägyd / Matriken seit 1784
Moderator: P. Janusz Linke SAC
Untermarkersdorf 1
2061 Hadres
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste 5 neue Pfarren und sechs sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Es waren dies die Pfarren Großmeiselsdorf, Ziersdorf, Untermarkersdorf, Immendorf und Zwerndorf sowie die Lokalplaneien Alberndorf, Fahndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes, Gänserndorf und Untersiebenbrunn.
Die Pfarre Untermarkersdorf wird 1783 von der Pfarre Haugsdorf abgetrennt und selbständig. Um 1368 wurde hier eine Kapelle errichtet und bestiftet.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Haugsdorf
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: 1319 / Patrozinium: Hl. Peter und Paul / Matriken seit 1657
Moderator: P. Mag. Placidus Leeb OSB (Priorat Maria Roggendorf)
Pfarrvikar: Mag. Christoph Pfann (Wiener Diözesanpriester)
Adresse: Laaerstraße 17
2054 Haugsdorf
Die Pfarre Haugsdorf wird Mitte des 13. Jahrhunderts als Filiale von Wullersdorf genannt. 1319 bestätigte das Domkapitel von Passau die Erhebung dieses Vikariats zu einer eigenen Pfarrkirche, wobei die bisherigen Einkünfte des Vikars von der Pfarrdotation von Wullersdorf abgetrennt wurden.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Ravelsbach
"eine der Urpfarren des Stiftes Melk"
Gründungsjahr: 1110 / Patrozinium: Mariä Himmelfahrt / Matriken seit 1628
Pfarrmoderator: KR P. Dr. Edmund Tanzer OCistP.
Pfarrvikar: Präl. Abt Georg Wilfinger
Hauptplatz 1
3720 Ravelsbach
Als Bischof Ulrich von Passau kurz vor seinem Tod im August 1121 den „Melker Stiftsbrief“ ausstellte, in dem die Weihe und Dotation des Klosters Melk durch Markgraf Leopold II. am 13. Oktober 1113 festgelegt und bestätigt wurde, war diesem Akt eine Reihe von Tauschaktionen vorausgegangen. Die nachträglich ausgestellte Urkunde hält neben den Schenkungen der Vorfahren des Markgrafen auch jene Güter, Zehente und Pfarren fest, die er durch verschiedenen Transaktionen vor und nach 1113 über Vermittlung und unter Mitwirkung des Bischofs an sich und das Kloster gebracht hatte. Darunter befanden sich auch fünf Pfarren mit den zugehörigen Patronatsrechten und Einkünften. Es waren dies die Pfarren Wullersdorf, Ravelsbach, Weikendorf, Traiskirchen und Mödling.
Die für die Pfarre Ravelsbach ausgestellte Weiheurkunde vom 28. September 1110 – ausgestellt von Bischof Ulrich von Passau – nennt nicht das Kloster Melk als Eigentümer oder Patronatsinhaber. Es ist daher anzunehmen, dass diese Pfarre erst nach 1113 an Melk gekommen ist und der Melker Abt an das Stift Klosterneuburg einige Eigentümer abtreten musste.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Großriedenthal
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: um 1300 / selbstständig: vor 1700 / Patrozinium: Hl. Laurentius / Matriken seit: 1628
Pfarrmoderator: KR P. Dr. Edmund Tanzer OCist
Pfarrvikar: Präl. Abt Georg Wilfinger OSB
Hauptstraße 24
3471 Großriedenthal
Die Pfarre Großriedenthal ist als Filiale der Pfarre Ravelsbach seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Ab 1658 erscheinen nur mehr Melker Stiftsgeistliche als Pfarrer in Großriedenthal, so dass sich die Eigenständigkeit der Pfarre de facto durchsetzen konnte.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Rohrendorf bei Krems
"gegründet zwischen 1100 und 1700"
Gründungsjahr: 1355 / Patrozinium: Hl. Koloman / Matriken seit: 1629
Pfarrer: Mag. H. Bartholomäus Freitag
Kirchenplatz 1
3495 Rohrendorf bei Krems
Das Gut Rohrendorf – erscheint bereits im „Stiftsbrief“ von 1113, jedoch nicht die Pfarre Rohrendorf. Das Präsentations- und Patronatsrecht übte nämlich der Pfarrer von Krems aus, der Rohrendorf als Vikariat betrachtete. Damit unterstand dieser Pfarrbereich eindeutig dem Bistum Passau. Im 16. Jahrhundert – vermutlich auch schon früher – hatte der Abt jedoch Pfarrer, wahrscheinlich Vikare, eingesetzt und daher den Unmut des Bischofs erregt. In einem Bericht aus dem Jahre 1589 an Passau wird daher festgestellt, dass sich der Abt widerrechtlich in den Besitz der Pfarre Rohrendorf gesetzt habe. Im 17. Jahrhundert werden immer wieder Melker Pfarrer genannt. Aber erst 1693 wurden die Streitigkeiten beigelegt, nachdem Passau auf alle Ansprüche verzichtete.
(Gerhard Floßmann und P. Wilfried Kowarik OSB, 900 Jahre Benediktiner in Melk / Die Pfarren des Stiftes Melk)
Urpfarren / Leopoldinischen Pfarren
Als Bischof Ulrich von Passau kurz vor seinem Tod im August 1121 den „Melker Stiftsbrief“ ausstellte, in dem die Weihe und Dotation des Klosters Melk durch Markgraf Leopold II. am 13. Oktober 1113 festgelegt und bestätigt wurde, war diesem Akt eine Reihe von Tauschaktionen vorausgegangen. Die nachträglich ausgestellte Urkunde hält neben den Schenkungen der Vorfahren des Markgrafen auch jene Güter, Zehente und Pfarren fest, die er durch verschiedenen Transaktionen vor und nach 1113 über Vermittlung und unter Mitwirkung des Bischofs an sich und das Kloster gebracht hatte.
Darunter befanden sich auch fünf Pfarren mit den zugehörigen Patronatsrechten und Einkünften. Es waren dies die Pfarren Wullersdorf, Ravelsbach, Weikendorf, Traiskirchen und Mödling.
Auch Lassee ist mit großer Wahrscheinlichkeit im 12. Jahrhundert zur Pfarre erhoben worden und kurz nach Ausstellung des "Stiftsbriefes" an Melk gekommen.
Gründungen zwischen 1100 und 1700
Im 13. Jahrhundert, spätestens in der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte die Erweiterung des Pfarrnetzes durch die Einrichtung einer Reihe von Filialkirchen (Gainfarn, Bad Vöslau, Grillenberg, Groißenbrunn, Großriedenthal, Haugsdorf, Leobersdorf, Oberweiden und Rohrendorf) innerhalb der vorhandenen Melker „Urpfarren“. Auslösend war einerseits die steigende Bevölkerungszahl, die Größe der ursprünglichen Pfarrbereiche und andererseits die reiche Stiftungstätigkeit adeliger Wohltäter.
Die josephinischen Pfarren
Als Kaiser Joseph II. in seinem großen Reformprogramm auch das Diözesan- und Pfarrwesen zu durchleuchten begann, hat er neben vielen Bräuchen und religiösen Einrichtungen auch das Pfarrnetz nach „vernünftigen“ Gesichtspunkten erneuert. Die Vorgabe, dass kein Pfarrkind länger als eine Stunde Fußmarsch zur Messe haben soll, erforderte die Einrichtung vieler neuer Pfarren. Ein äußerst aufwendiges Unternehmen, da es oft einen Neubau einer Kirche, neuer Pfarrhöfe und Schulen bedurfte. Dazu kam die Finanzierung der jeweiligen Inneneinrichtung sowie die Einstellung und Besoldung von zusätzlichen Pfarrern, Kaplänen und teilweise auch Lehrern. Dem Inhaber der Patronatsrechte der Mutterkirche wurde die Betreuung der neuen Pfarren auferlegt. Eine ungeheure wirtschaftliche und auch personelle Belastung für das Kloster war die Folge.
1783 begann die Durchführung der Neustrukturierung und das Stift Melk musste neue Pfarren und sogenannte Lokalien, die im wesentlichen Pfarren entsprachen, einrichten. Die noch zum Stift gehörenden Pfarren Untermarkersdorf, Immendorf, Zwerndorf, Alberndorf, Matzendorf, Matzleinsdorf, Prottes und Untersiebenbrunn sind josephinische Gründungen.